Hintergrund. Die vorliegende Publikation ist ein Auszug aus der Studie „LUNA“ (Luftrettung in der Nacht), die Daten über den medizinischen Nutzen der Luftrettung in der Nacht evaluiert. Material und Methoden. In die prospektive Kohortenstudie wurden über 3 Jahre alle Patienten eingeschlossen, die nachts arztbegleitet mit definierten Leitdiagnosen bodengebunden oder mit Rettungshubschrauber (RTH) in eines der beiden großen Regensburger Krankenhäuser transportiert wurden. Die Bewertung der Einsätze erfolgte durch eine Peer-review-Gruppe. Ergebnisse. Von den 160 Primäreinsätzen entfielen 59 (37%) auf die Luftrettung. Die häufigste Diagnose (36%) waren Polytraumata, welche zu 64% luftgestützt transportiert wurden. Bodengebunden waren nicht-traumatologische Erkrankungen führend (75%). Luftrettungseinsätze erfolgten meist in Entfernungsbereichen >60 km, bodengebundene zu 98% in Entfernungen <60 km. Die Einsatzdauer betrug im Median 63 min (bodengebunden) vs. 99 min (Luftrettung), die Nachalarmierungszeit für den RTH 22 min. Die Rettungsmittel wurden von der Peer-review-Gruppe weitgehend als notwendig erachtet (bodengebunden 100%, Luftrettung 92%). Schlussfolgerungen. Indikationen für nächtliche luftgestützte Primäreinsätze ergaben sich überwiegend bei traumatologischen Notfällen mit Transporten über längere Distanzen und als ergänzender Notarztzubringer bei mehreren Notfallpatienten. Um eine Verzögerung der definitiven Versorgung zu vermeiden, ist die rasche Nachalarmierung des RTH essenziell.