Schock ist definiert als eine unzureichende absolute und/oder relative Durchblutung vitaler Organsysteme mit nachfolgender Zellhypoxie als Ausdruck eines Missverhältnisses des perfusionsabhängigen Sauerstoffangebotes zum Bedarf der Gewebe. Pathophysiologisch kann eine ischämische Phase von einer Reperfusionsphase unterschieden werden. In der Ischämiephase aktiviert der Organismus Kompensationsmechanismen, die ein temporäres Überleben ermöglichen. Bei anhaltendem Schockgeschehen tritt eine Irreversibilität aufgrund eines progredient metabolischen Versagens mit zunehmendem Verlust der mitochondrialen Funktion und Vasoplegie ein. Wird die akute Schockphase überlebt, kann die nachfolgende systemische Entzündungsreaktion die primär ischämiebedingten Organschäden weiter verstärken und zum Multiorganversagen führen. Im Fall einer Immunsuppression wird die Entwicklung einer Sepsis begünstigt, die eine weitere Ursache für ein spätes Organversagen darstellen kann. Wenngleich die gemeinsame Endstrecke des Schocks die absolute und/oder relative Hypoperfusion der Organe mit Zellhypoxie ist, werden 4 Hauptkategorien als hypovolämischer, kardiogener, obstruktiver und distributiver Schock unterschieden. Die Kenntnis der Pathophysiologie der einzelnen Schockformen hat dabei wesentliche Bedeutung für die gezielte Diagnostik und eine erfolgreiche Therapie.