Das leichte Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist eines der häufigsten Verletzungsbilder in Notfallaufnahmen und birgt besondere Herausforderungen. Einerseits sind relevante Verletzungsfolgen selten, andererseits gibt es Fälle, bei denen verzögert oder gar nicht erkannte Verletzungen fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Das initial meist unauffällige klinische Erscheinungsbild korreliert häufig nicht mit dem Verletzungsausmaß. Säuglinge und kleine Kinder sind aufgrund ihrer noch fehlenden oder erst beginnenden kognitiven und sprachlichen Entwicklung oftmals schwierig einzuschätzen, besonders für im Umgang mit dieser Altersgruppe nichterfahrene Untersucher. Etablierte Checklisten für klinische Risikofaktoren einer intrakraniellen Verletzung bei Kindern und Erwachsenen ermöglichen allerdings die differenzierte und rationale Indikationsstellung zur Computertomographie des Schädels. Relevante Verletzungsfolgen können so sicher erkannt und zugleich eine unnötige Strahlenbelastung vermieden werden.