01.03.2011 | Leitthema
Lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen in der Klinik
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2011
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Lebensbedrohliche bradykarde (BR; Herzfrequenz <50/min) und tachykarde (TR; Herzfrequenz >100/min) Rhythmusstörungen erfordern innerhalb und außerhalb der Klinik rasche und gezielte therapeutische Maßnahmen. Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) sind paroxysmale Tachykardie wie Sinustachykardien, atriale Tachykardien, AV-Knoten-Reentrytachykardien und Tachykardien, die durch akzessorische Leitungsbahnen bedingt sind. Sie führen in der Regel zu Tachykardien mit schmalen QRS-Komplexen (QRS-Breite <0,12 s). Von entscheidender Bedeutung ist die sorgfältige Erfassung der Arrhythmieanamnese, eine ordentliche klinische Untersuchung und eine exakte Analyse des 12-Kanal-Oberflächen-EKG, das in >90% die richtige Diagnose der vorliegenden SVT ermöglicht. Ventrikuläre Tachykardien (VT) haben normalerweise einen breiten QRS-Komplex (QRS-Breite ≥0,12 s); Kammerflattern (KFlat) und Kammerflimmern (KF) zeigen eine chaotische elektrische Erregung. Für die Akuttherapie wird das Konzept der „5A“ vorgestellt, das die Medikamente Adenosin, Adrenalin, Ajmalin, Amiodaron und Atropin zur Therapie von BR, TR und bei Asystolie umfasst. Ergänzende „B-, C- und D-Strategien“ sind β-Blocker, Cardioversion und Defibrillation. Das Konzept der „5A“ erlaubt eine sichere und effektive Therapie von BR, TR, SVT, VT, KFlat, KF und Asystolie und mit der „B-, C- und D-Strategien“ zusammen lassen sich alle lebensbedrohlichen Rhythmusstörungen innerhalb und außerhalb von Kliniken, die durch Arrhythmien bedingt sind, adäquat behandeln.
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