16.02.2017 | Kompression | Übersichten
Kompressionstherapie des chronischen Ulcus cruris
Praxisrelevante Aspekte
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 7/2018
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Die Kompressionstherapie bildet gemeinsam mit der modernen feuchten Wundbehandlung die Basis der erfolgreichen konservativen Behandlung des chronischen Ulcus cruris. Im klinischen Alltag sind es oft die Patienten selbst, die Kompressionstherapien anlegen. Viele dieser zumeist älteren Patienten sind aufgrund von Bewegungseinschränkungen, beispielsweise durch Arthritis, Arthrose oder auch Adipositas, allerdings nicht in der Lage, ihre eigenen Beine und Füße zu erreichen. Das Anlegen eines adäquaten Kompressionsverbandes bedarf zudem umfassender Erfahrung und des regelmäßigen Trainings. Eine gute Selbstbandagierung können in der Praxis somit nur die wenigsten Patienten durchführen. Daher sollte ihnen diese Maßnahme nicht empfohlen werden. Das Selbstmanagement im Rahmen der Wundversorgung wird jedoch zukünftig in der Versorgung eine zunehmend wichtige Bedeutung erhalten. Hintergründe sind u. a. psychologische Faktoren, Kostenaspekte und der demografische Wandel mit einem zu erwartenden Mangel an qualifiziertem Pflegefachpersonal bei steigender Zahl älterer, potenziell pflegebedürftiger Patienten. Für die essenziell wichtige Kompressionstherapie von Patienten mit chronischem Ulcus cruris gibt es heute schon verschiedene Therapieoptionen. In die individuelle Auswahl der geeigneten Materialien können die Bedürfnisse, Vorlieben und Fähigkeiten der Betroffenen einbezogen werden. Insbesondere für das Selbstmanagement der Kompressionstherapie eignen sich bei Patienten mit Ulcus cruris in der initialen Entstauungsphase adaptive Kompressionsbandagen und in der folgenden Erhaltungsphase Ulkusstrumpfsysteme.
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