Zusammenfassung
Kompetenzorientierung in der beruflichen Bildung trägt dazu bei, die Auszubildenden auf die zunehmende Komplexität und offenen Handlungssituationen in ihrer Lebens- und Arbeitswelt vorzubereiten. Die Umsetzung von kompetenzorientiertem Lehr-Lernprozessen in der generalistischen Pflegeausbildung erfordert den Dialog über das Kompetenzverständnis (Abschn.
3.1), um sowohl in der theoretischen als auch der praktischen Pflegeausbildung die Lernprozesse der Auszubildenden adäquat begleiten und anleiten zu können. In der Auseinandersetzung mit beruflicher Handlungskompetenz (Abschn.
3.2) und möglichen Wegen zur Kompetenzentwicklung (Abschn.
3.3) wird die Komplexität und Vielfältigkeit von Kompetenzkonzepten deutlich. Unter Berücksichtigung zentraler Merkmale des Lernens und Gestaltungsprinzipien kompetenzorientiertem Lernen, Lehren und Bewerten können individuelle Kompetenzentwicklungen der Auszubildenden in komplexen Bildungsprozessen gelingen. Kompetenzorientierung in der Pflegeausbildung führt zu veränderten Rollen der Auszubildenden, Lehrenden und auch der Praxisanleitenden. Anstelle der Vermittlung von Lerninhalten wird der Blick auf die Gestaltung einer lernwirksamen Lernumgebung gelenkt, z. B. durch den Einsatz von Lernaufgaben als potentielle Lerngelegenheiten. Zur Messung der Ausbildungsqualität sollten pflegespezifische Kompetenzmodelle entwickelt werden (Abschn.
3.4), um einerseits Bildungsmaßnahmen zu strukturieren und andererseits die erworbenen Kompetenzen adäquat messen zu können (Abschn.
3.5). Außerdem bieten domänenspezifische Kompetenzmodelle den Auszubildenden die Möglichkeit, ihre Lernprozesse im Ausbildungsverlauf zunehmend selbstorganisiert und eigenverantwortlich zu steuern.