2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
15. Knochenbiopsie
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Die Entnahme der Knochen(mark)biopsie erfolgt heute unproblematisch am hinteren Beckenkamm mittels der Jamshidi-Nadel. Gleichzeitig kann auch Knochenmark über die gleiche Nadel aspiriert werden.
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Die Einbettung der Biopsie erfolgt idealerweise mittels Methylmetacrylat, um die Entkalkungsprozedur zu vermeiden und qualitativ hochwertige Semidünnschnitte herzustellen.
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Indikationen für eine histologische Abklärung sind insbesondere gastroenterologische Osteopathien (Osteomalazie, sekundärer Hyperparathreoidismus), renale Osteopathien, hämatologische Systemerkrankungen (Osteomyelosklerose) und metastasierende Erkrankungen (Mammakarzinom).
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Histologische Spezialfärbungen und Immunhistologie erlauben eine spezifische Diagnose zahlreicher maligner Erkrankungen des Knochens und des Knochenmarkes. Die früher verwendete Tetrazyklinmarkierung ist heute durch den Einsatz spezifischerAntikörper (z. B. Kollagentypisierung) ersetzt worden.
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Quantitative Analysen zahlreicher Knochen- und Knochenmarkparameter (Histomorphometrie) werden v. a. in Therapiestudien durchgeführt. Diese sind aber zeitintensiv, geräteaufwändig und in der Praxis entbehrlich.