31.08.2022 | Themenschwerpunkt
Kardiovaskuläre Prävention im Alter – kardiovaskuläre Prävention des Alterns?
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2022
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Kardiovaskuläre Prävention ist auch und gerade beim betagten Menschen bezüglich der Verhinderung von schweren kardiovaskulären Ereignissen besonders erfolgreich. Das Konzept der Prävention von Alterskrankheiten kann jedoch unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Geroscience weiter gefasst werden, sodass das Hintanhalten des Alterungsprozesses per se als neues Ziel gesetzt ist: Altern ist die Basis fast aller chronischen Erkrankungen des Erwachsenenalters, prototypisch des kardiovaskulären Systems. Folglich gilt es, das Altern zu behandeln, um den typischen Alterskrankheiten, der Multimorbidität und Gebrechlichkeit/Frailty, im Alter vorzubeugen.
Die kardiovaskuläre Prävention umfasst laut den aktuellen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC; Eur Heart J 42:3227–3337, 2021) und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK https://leitlinien.dgk.org/files/03_pocket_leitlinien_praevention_aktualisiert.pdf) altersstratifizierte und individuell angepasste Maßnahmen, und Behandlungsziele in den Domänen Lebensstil (körperliche Aktivität, Körpergewicht, Ernährung), psychosoziale Faktoren, kardiovaskuläre Risikofaktoren (Rauchen, Blutfette, Blutdruck, Diabetes) sowie antithrombotische Therapie und krankheitsspezifische Interventionen. Aus biogerontologischer Sicht könnten diese Maßnahmen mittelfristig durch Interventionen und medikamentöse Strategien zur Behandlung des biologischen Alterungsprozesses, u. a. mithilfe von Senolytika und Metformin, ergänzt werden. Erste klinische Studien mit Senolytika gibt es bereits.
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