26.08.2022 | Themenschwerpunkt
Biologische Alterungsmechanismen im Herz-Kreislauf-System
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 6/2022
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Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die am Ende der Bandbreite von degenerativen Prozessen stehen, sind eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Einen kausalen Beitrag zu diesen und vielen anderen Erkrankungen leisten zentrale biologische Alterungsmechanismen, die als die „hallmarks of aging“ zusammengefasst wurden. Dazu gehören die Akkumulation makromolekularer Schäden, epigenetische Veränderungen, eine gestörte Proteostase, Telomerverkürzung, mitochondriale Dysfunktion, zelluläre Seneszenz, Entzündungsreaktionen, ein veränderter Metabolismus sowie gestörte, zelluläre Kommunikation und Veränderungen in der Stammzellnische. Im kardiovaskulären System sind v. a. oxidativer und glykativer Stress als Quelle makromolekularer Schäden von Bedeutung. Die so verursachten, schleichenden Veränderungen reduzieren die Resilienz und Resistenz des Herzens und der Gefäße gegenüber Stress und führen letztendlich zu Funktionseinschränkungen und Erkrankungen. Ein möglicher, neuartiger Ansatz, der nicht auf eine Intervention gegen die klassischen kardiovaskulären Erkrankungen, sondern gegen die Hallmarks of aging abzielt und als Geroscience bezeichnet wird, liefert wertvolle Konzepte, muss sich in der Zukunft aber noch beweisen.
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