01.12.2011 | Originalien
Kardiopulmonale Reanimation durch einen professionellen Helfer
Vergleich verschiedener Positionen am Modell
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 8/2011
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Hintergrund
Die Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation (CPR) aus dem Jahr 2005 beinhalten keine Aussage zur konkreten Durchführung der Basismaßnahmen (Basic Life Support, BLS) durch einen einzelnen Helfer, der mit einem Beatmungsbeutel ausgestattet ist. Denkbar sind drei Positionen: Thoraxkompressionen und Beatmung aus der Position hinter dem Kopf des Patienten (Überkopf-CPR), aus der Position seitlich am Patienten (laterale CPR) oder im Wechsel seitliche Thoraxkompressionen und Überkopf-Beatmung (Wechsel-CPR). Das Ziel dieser Studie war der Vergleich der Qualität des BLS dieser drei Positionen.
Methoden
Nach standardisierter Einführung und praktischer Übung führten 117 Studierende der Medizin mit geringen Vorkenntnissen bezüglich der kardiopulmonalen Reanimation für jeweils 2 min abwechselnd 30 Thoraxkompressionen und 2 Beatmungen mit Beatmungsbeutel in den verschiedenen Positionen in randomisierter Reihenfolge am Patientensimulator durch.
Ergebnisse
Die Überkopf-CPR ergab signifikant mehr Thoraxkompressionen (im Median 139 in 2 min), signifikant mehr Beatmungen (8 in 2 min) und eine signifikant kürzere Zeit ohne Thoraxkompressionen (41 s) verglichen mit der lateralen CPR (136; 8; 42 s) und der Wechsel-CPR (125; 7; 46 s). Die Überkopf-CPR führte zu signifikant mehr korrekten Beatmungen (4 in 2 min) und nichtsignifikant weniger korrekten Thoraxkompressionen (61 in 2 min) verglichen mit der lateralen CPR (3; 82) und der Wechsel-CPR (3; 80).
Schlussfolgerung
Auch wenn die statistischen Unterschiede zwischen den Positionen klinisch nicht unbedingt relevant sind, so ist die Überkopf-CPR nach unseren Daten eine gute Möglichkeit für den Fall eines einzelnen Helfers, der einen Beatmungsbeutel zur Verfügung hat und in der Beutel-Masken-Beatmung geübt ist.
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