05.09.2019 | Leitthema
Inzidenz, präklinisches Management und Klassifikation schwerer Extremitätenverletzung
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 6/2020
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Hintergrund
Schwere Extremitätenverletzungen und deren Behandlung stellen für jedes Notfallteam eine große Herausforderung dar. Für die Evaluation und die Einteilung von Extremitätenverletzungen sind bereits eine Vielzahl von Klassifikationssystemen publiziert worden. Die präklinische Traumaversorgung stellt hierbei besondere Anforderungen an das eingesetzte Klassifikationssystem. Es sollte valide, schnell zu erheben und auch in der klinischen Routine der Trauma-Teams etabliert sein.
Methode
Der Beitrag ist ein Übersichtsartikel zu Management und Klassifikation schwerer Extremitätenverletzungen.
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Im internationalen Konsens und auch bei Einschluss eines Patienten in das TraumaRegister DGU® gilt eine Einzelverletzungsschwere nach der Abbreviated Injury Scale (AIS) ≥3 Punkte als eine schwere Verletzung. Für den präklinischen Einsatz stellen die Klassifikationen der Weichteilverletzung nach Tscherne und Oestern sowie nach Gustilo und Anderson verlässliche Klassifikationssysteme dar. Sie sind gut etabliert, einfach zu erheben und erleichtern so die Befundkommunikation im Schockraum. Begleitende Gefäßverletzungen lassen sich durch die 6 „P“ nach Pratt evaluieren. Scores für die Bewertung des Amputationsrisikos wie der Mangled Extremity Severity Score (MESS) zeigen keine hohe Spezifität und Sensitivität hinsichtlich der Notwendigkeit einer Amputation, sodass ihr Einsatz als alleiniges Entscheidungskriterium nicht generell empfohlen werden kann.
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