Hintergrund
Die Einführung von „diagnosis-related groups“ (DRG) -Fallpauschalen in der stationären Krankenversorgung hat zu strukturellen Veränderungen im Aufbau des Gesundheitssystems geführt. Spezialisierungen und Schwerpunktbildungen haben vor dem Hintergrund ökonomischer Anreize zugenommen. Parallel steigen die Einsatzzahlen im Bereich des Interhospitaltransfers bundesweit bemerkenswert an.
Methode
Die Analyse wertet 1444 in Arztbegleitung durchgeführte Interhospitaltransporte im Rettungsdienstbereich einer deutschen Großstadt aus. Im Fokus steht die Untersuchung von Transportstrecken und die Bedeutung der Versorgungsstufen von Krankenhäusern auf den Interhospitaltransfer.
Ergebnis
In der Zeit von 2001 bis 2006 sind arztbegleitete Verlegungen im untersuchten Rettungsdienstbereich um 50,7% angestiegen. Im Jahr 2006 wurden durchschnittlich etwa 2 Verlegungen pro Tag durchgeführt. Viele Einsätze dauerten länger als 120 min und führten zu einer überproportionalen Auslastung der vorhandenen Rettungsmittel.
Schlussfolgerung
Aspekte der Krankenhausfinanzierung sind auch für die Organisation des Rettungsdienstes relevant. Steigende Einsatzzahlen beim Interhospitaltransfer sind eine unmittelbare Konsequenz von Veränderungen im Aufbau der Krankenhauslandschaft. Flächendeckende Anpassungen der rettungsdienstlichen Infrastruktur sind notwendig.