Die optische oder visuelle Begutachtung des Patienten ist das erste objektive Untersuchungswerkzeug in der körperlichen Untersuchung. Grundlegend geht es in der Inspektion darum, alle äußerlichen und damit optisch erkennbaren Veränderungen – damit einhergehend auch die objektivierbaren – Abweichungen von der Norm zu erkennen und im Kontext zu den gesundheitlichen Beschwerden des Patienten zu bewerten. Aus den ersten optischen Eindrücken und Erkenntnissen können schon evtl. infrage kommende Erklärungsmodelle für die Beschwerden des Patienten hergeleitet und die ersten Beweise für die in der Anamnese aufgestellten Hypothesen gefunden werden. Die Inspektion ist somit der erste „Step“ in der Beweiskette – der erste objektive Baustein in der physiotherapeutischen Diagnostik, anhand dessen die evaluierten Hypothesen verifiziert werden können.