01.06.2011 | Originalarbeit
Hilft das zahnmedizinische Bonussystem den stationär Pflegebedürftigen?
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Die Mundgesundheit bei Pflegebedürftigen ist mangelhaft. Zufällig ausgewählte Pflegebedürftige (Berlin n=75, Nordrhein-Westfalen n=94, Sachsen n=73) aus 30 stationären Pflegeeinrichtungen wurden u. a. zu ihrem Verhalten der zahnmedizinischen Inanspruchnahme und der Nutzung ihres zahnmedizinischen Bonusheftes (zBH) befragt. Von 242 Befragten (Median: 82 Jahre, Range: 43–100 Jahre, Frauen: 78,5%) besaßen nur 18,6% ein zBH, dabei gab es keine signifikanten geschlechts- und altersspezifischen Unterschiede. Regionale Unterschiede waren signifikant (Berlin 5,3%, Nordrhein-Westfalen 18,1%, Sachsen 32,9%; χ2-Test p<0,01). Die Zahnzahl war bei Bonusheftinhabern größer (Mann-Whitney-Test p=0,01), die Zeitspanne zum letzten Zahnarztbesuch geringer (p<0,01). Von den Bonusheftinhabern gaben 18,6% an, den Zahnarzt länger als 12 Monate nicht aufgesucht zu haben (stationär Pflegebedürftige ohne Bonusheft 51,3%). Als Beitrag zur Qualitätssicherung, zur oralen Infektionskontrolle sowie zur Verbesserung der mundbezogenen und allgemeinen Lebensqualität wird die regelmäßige jährliche Durchführung zahnmedizinischer Reihenuntersuchungen mit dem Führen eines zBH für jeden Bewohner vorgeschlagen.
Anzeige