01.06.2011 | Übersicht
Sind Reinigungstabletten für die alltägliche Zahnprothesenhygiene geeignet?
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 3/2011
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Eine suffiziente Zahnprothesenhygiene ist insbesondere bei immunkompromittierten und bettlägerigen Patienten sehr wichtig, um das Risiko der Aspiration pathogener Keime zu verringern. Neben mechanischer Reinigung stehen auch chemische Prothesenreiniger (CPR) für den täglichen Hausgebrauch zur Verfügung. Sie gelten jedoch weithin als problematisch, weil sie die Prothesenmaterialien angreifen würden. Diese Vorurteile basieren auf Studien an Produkten mit hochalkalischen pH-Werten, die zudem stark bleichend wirkende Substanzen wie Hypochlorit enthalten. Die in Deutschland frei verkäuflichen Reinigungstabletten gehören zur Gruppe der neutralen oder schwach alkalischen Peroxide und folgen einem wesentlich weniger aggressiven Konzept, weswegen auch keine Nebenwirkungen nach versehentlicher Ingestion bekannt wurden. In-vitro-Studien zeigen, dass die auch vom Pflegepersonal einfach durchzuführende, regelmäßige Anwendung der CPR durchaus einen wesentlichen Beitrag zur Prothesenhygiene leisten kann. Gerade bei Bewohnern von Pflegeeinrichtungen ergänzt sie die mechanische Reinigung gut, ohne den Zahnersatz zu schädigen.
Anzeige