Die notfallmedizinische Versorgung von gehörlosen Patienten stellt besondere Anforderungen an die Kommunikationskompetenz von Medizinern und Pflegefachkräften. Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist als rechtlich anerkannte, visuell-gestische Sprache die bevorzugte Kommunikationsform von Gehörlosen. Um eine sichere und effektive Behandlung dieser Patientengruppe in Notfallsituationen oder in der Notaufnahme zu gewährleisten, müssen Erstversorger in der Lage sein, Gehörlosigkeit zu erfragen, wesentliche Informationen zu erhalten und bei Bedarf einen Gebärdensprachdolmetscher zu organisieren. Im Sinne einer inklusiven medizinischen Versorgung ist eine Sensibilisierung von medizinischem Fachpersonal für die Kommunikationswelt der soziokulturellen Minderheit der Gehörlosen eine grundlegende Voraussetzung. Für eine adäquate Notfallversorgung gehörloser Patienten sind entsprechende sprachkulturelle Kompetenzen essenziell.