01.04.2021 | Forschung & Lehre
Forschung & Lehre
Erschienen in:
Pflegezeitschrift
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Ausgabe 4/2021
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Auszug
Als Scheinmedikamente ohne pharmakologische Wirkstoffe kommen Placebos in klinischen Studien häufig als Vergleichsgröße zum Einsatz. Dass sie überraschend starke Effekte erzielen können, selbst wenn die Studienteilnehmer das Placebo wissentlich einnehmen, konnten Wissenschaftler vom Department für Psychische Erkrankungen des Universitätsklinikums Freiburg nun belegen. Der systematische Vergleich von 13 Studien mit insgesamt 834 Teilnehmenden zeigte einen signifikanten Effekt bewusst eingenommener Placebos, solange diese von zusätzlichen Informationen flankiert wurden. Die in den einzelnen Studien behandelten Diagnosen reichten von Rückenschmerzen und Reizdarmsyndrom über Depression, Fatigue und ADHS bis zu Hitzewallungen. Prof. Dr. Stefan Schmidt, Leiter der Sektion Systemische Gesundheitsforschung in Freiburg, stellt fest: "Die bewusste Einnahme eines Placebos mag zwar etwas verrückt erscheinen, aber sie hat in diesen Studien gewirkt und damit die gezielte Täuschung der Patient*innen unnötig gemacht". Die Ergebnisse der Studie sind open access bei springer nature veröffentlicht.
nature.com …