Hintergrund. Anhand der Erstversorgung von Notfallpatienten durch ehrenamtliche First Responder wurde geprüft, unter welchen Umständen ihr Einsatz sinnvoll ist. Material und Methoden. Ausgewertet wurden Protokolle von 200 First-Responder-Einsätzen in 2 Kleinstädten in Bezug auf den durchschnittlichen Zeitvorteil, die erbrachten medizinischen Maßnahmen und deren Abhängigkeit von Zeitvorteil und M-NACA-Wert sowie die organisatorischen Hilfeleistungen. Ergebnisse. Bei einem durchschnittlichen Zeitvorteil von 7 min vor dem Rettungsdienst wurden einfache diagnostische und therapeutische Maßnahmen in 10–100% aller Einsätze unabhängig von den Zeitvorteilen durchgeführt. Ein signifikanter Unterschied fand sich für die Abhängigkeit der Maßnahmen vom M-NACA mit Präferenz bei M-NACA IV und V. Organisatorische Unterstützung wurde in 3–64% aller Einsätze erbracht. Schlussfolgerung. Bereits bei nur geringen Zeitvorteilen ist die Alarmierung eines Ersthelfersystems zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls sinnvoll. Bei leichteren Verletzungen/Erkrankungen kann der Einsatz von First Respondern nicht in jedem Fall gefordert werden.