2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
28. Fetales Skelett und schwangerschaftsassoziierte Osteoporose
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Das fetale Skelett wächst im dritten Trimester besonders schnell und benötigt einen hohen Bedarf an Mineralien, zur Verfügung gestellt vom mütterlichen Skelett.
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Die Schwangerschaft ist nur dann ein Risikofaktor für Osteoporose, wenn Bettruhe, Sedativa, Muskelrelaxanzien, Heparine oder Glukokortikoide zum Einsatz kommen, oder wenn die Frau bereits mit einem Kalzium- und Vitamin D-Mangel in die Schwangerschaft startet.
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Während der Schwangerschaft tritt eine leichte Abnahme der Knochendichte auf, die aber nach der Stillzeit schnell wieder kompensiert werden kann.
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Während der Schwangerschaft und Stillzeit ist für eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D zu sorgen.
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Bisphosphonate (BP) sind in der Schangerschaft und Stillzeit kontraindiziert. Eine teratogene oder kanzerogene Wirkung der BP wurde beim Menschen aber bisher nicht berichtet. Ob BP überhaupt klinisch relevant plazentagängig sind und in der Muttermilch ausgeschieden werden, ist unzureichend untersucht worden.
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Die transiente Osteoporose (schmerzhaftes Knochenmarködem im Hüftgelenk nach der Schwangerschaft) ist in der Regel zeitlich begrenzt und kann nach der Stillzeit mit antiresorptiven Medikamenten gut behandelt werden.