Die prospektive Querschnittsstudie wurde in der Zeit von Oktober 2001 bis April 2002 in den internistischen Notfallambulanzen von 3 großen Kliniken in Berliner Innenstadtbezirken mit einem hohen Migrantenanteil durchgeführt. Es wurden dazu Daten der Erste-Hilfe-Scheine (n=4930) und eines für die Studie konzipierten Fragebogens erhoben. Für die Beurteilung der Angemessenheit der Inanspruchnahme wurde ein Index aus folgenden Kriterien erstellt: Nutzung von Rettungs- oder Notarztwagen, Durchführung von im Krankenhaus vorgehaltener Diagnostik, stationäre Aufnahme und Einschätzung einer hohen Dringlichkeit durch die behandelnden Ärzte. Für 43% der Patienten wurde das Aufsuchen der klinischen Notfallambulanzen als nicht angemessen bewertet, da nicht mindestens 2 der 4 Kriterien des Index erfüllt waren. Signifikante Prädiktoren für eine nichtangemessene Inanspruchnahme waren weibliches Geschlecht, nichtdeutsche Ethnizität, jüngeres Alter, Krankenversicherung nicht über das Sozialamt und Vorstellung außerhalb der Praxissprechzeiten niedergelassener Ärzte.