Zusammenfassung
Neben medizinischen Bewertungen (z. B. Nutzen einer therapeutischen Maßnahme) sind ethische Bewertungen im Gesundheitswesen unvermeidbar. Diese beruhen auf ethischen Werten und Normen wie beispielsweise Selbstbestimmung, Fürsorge, Gerechtigkeit oder Ehrlichkeit. Eine Ethik im Gesundheitswesen beschäftigt sich theoretisch und praktisch mit solchen Bewertungen. Dabei wird „Ethik im Gesundheitswesen“ als interdisziplinär geprägte Medizinethik im weitesten Sinne verstanden, deren Themen und Fragestellungen sich drei Kerndisziplinen (Klinische Ethik, Public Health Ethik, Forschungsethik) und mehreren peripheren Disziplinen (z. B. Tierethik, Technikethik oder Wirtschaftsethik) zuordnen lassen. Die Ziele und Tätigkeiten einer so verstandenen Ethik umfassen u. a. Theorieentwicklung, Translation von Erkenntnissen in die Praxis und die Mitwirkung an der (Selbst)-Regulierung des Gesundheitswesens. Dabei kommen verschiedene Bewertungsmethoden sowie philosophische und empirische Forschungsmethoden zum Einsatz.