01.05.2016
Ernährungsmanagement-Konzept „gnp® nursing home“
Anwendung in Pflegeheimen
Erschienen in: HeilberufeScience | Ausgabe 2/2016
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Hintergrund
Aktuelle Studiendaten weisen bei 23 % der Bewohner in österreichischen Pflegeheimen eine Mangelernährung auf. Folgen dieser Krankheit sind u. a. Multimorbidität, soziale Isolation, Einsamkeit, soziale und funktionelle Abhängigkeit. Diese Folgen gilt es, durch frühzeitiges Erkennen und Behandeln von Mangelernährung zu verringern.
Ziel
Das in deutschen Krankenhäusern eingesetzte Ernährungsmanagement-Konzept „gnp® good nutrition practice“ wurde an Anforderungen in Pflegeheimen angepasst sowie auf dessen praktische Anwendbarkeit untersucht. Das verwendete Screening (Mini Nutritional Assessment Short Form, MNA®-SF) wurde auf Reliabilität und das Assessment (Instrument zur Pflegerischen Erfassung von Mangelernährung und deren Ursachen, PEMU) auf Validität getestet.
Methode
Anhand von Literatursynthese und Expertengesprächen wurde das Ernährungsmanagement-Konzept angepasst und in einem Monat in 7 steirischen Pflegeheimen getestet.
Ergebnisse
Die Pflegepersonen, die ein Feedback zum Ernährungsmanagement-Konzept gaben, beurteilten das Konzept überwiegend positiv. Die Testung des MNA-SF-Screenings ergab eine gute Interrater-Reliabilität (κ = 0,772), eine Sensitivität von 77 % und eine Spezifität von 94 %. Cronbachs α für die interne Konsistenz betrug 0,61 [95 %-Konfidenzintervall (95 %-KI): 0,52–0,68] und 0,63 (95 %-KI: 0,55–0,70). Die Inhaltsvalidität in der 2. Expertenrunde, bezogen auf das gesamte PEMU-Assessment, war gut (0,85).
Schlussfolgerung
Das entwickelte Ernährungsmanagement-Konzept „gnp® nursing home“ kann zur Erkennung und zur Behandlung von Mangelernährung bei Bewohnern in Pflegeheimen empfohlen werden.
Anzeige