Hintergrund
Im Rahmen dieser Post-hoc-Analyse wurde der Effekt der intravenösen Gabe von Amiodaron bei der präklinischen kardiopulmonalen Reanimation (CPR) untersucht.
Methoden
Die zugrunde liegende Studie ist eine doppelblinde, prospektive, multizentrische, randomisierte, kontrollierte Untersuchung hinsichtlich des Effekts von Adrenalin vs. Vasopressin bei der präklinischen Reanimation. Für diese Untersuchung wurden insgesamt 1219 Patienten randomisiert, 33 Patienten mussten jedoch wegen nicht ausreichender Angaben zur Studienmedikation (Vasopressor) ausgeschlossen werden.
Somit konnten Daten von 1186 Patienten analysiert werden, wobei die Gruppe mit Amiodaron 163 und die Non-Amiodaron-Gruppe 1023 betrug, der primäre Endpunkt war die Krankenhausaufnahme, der sekundäre die Krankenhausentlassung.
Ergebnisse
Eine primäre Arrhythmie war in der Amiodaron-Gruppe signifikant häufiger die vermutete Ursache des Herz-Kreislauf-Stillstandes als in der nicht mit Amiodaron behandelten Gruppe (37,6% vs. 20,1%, p<0,001), auch kam es in der Amiodaron-Gruppe häufiger zum beobachteten Herz-Kreislauf-Stillstand (85,8% vs. 77,1%, p=0,01). Kammerflimmern (79,1% vs. 33,5%, p<0,001) wurde signifikant häufiger bei Patienten, die mit Amiodaron behandelt wurden, beobachtet. Asystolie (14,7% vs. 49,3%, p<0,001) oder pulslose elektrische Aktivität (6,1% vs. 17,2%, p<0,001) waren weniger häufig die initialen EKG-Befunde in der mit Amiodaron behandelten Gruppe. Natriumbikarbonat (44,8% vs. 32,4%, p=0,002) und Thrombolyse (18,4% vs. 6,8%, p<0,001) wurden signifikant häufiger in der Gruppe der mit Amiodaron behandelten Patienten verabreicht. Die Krankenhausaufnahmeraten waren signifikant höher in der Amiodaron-Gruppe (48,5% vs. 31,4%, p<0,001), und es zeigte sich eine Tendenz hin zu einer verbesserten Krankenhausentlassungsrate bei den Patienten mit Amiodaron-Behandlung (13,2% vs. 9,3%, p=0,13).
Schlussfolgerung
In dieser Post-hoc-Analyse einer prospektiv randomisierten Studie zum Vergleich von Vasopressin vs. Adrenalin führte die intravenöse Gabe von Amiodaron bei der präklinischen Reanimation zu einer erhöhten Krankenhausaufnahmerate, jedoch nicht zu einer verbesserten Entlassungsrate.