Penetrierende Verletzungen entstehen meist durch Schuss- oder Stichwaffen und sind daher in Deutschland relativ selten. Durch Verletzungen großer Gefäße kann es zu lebensgefährlichen Blutungen kommen, wobei der Zeitpunkt bis zur operativen Versorgung der entscheidende Überlebensfaktor ist. Deshalb wird präklinisch die „scoop and run“-Strategie mit permissiver Hypotonie favorisiert, um den Patienten möglichst schnell operativ versorgen zu können. Die Indikationen zur Thorakotomie und Laparotomie sind insbesondere vom hämodynamischen Zustand des Patienten abhängig, wobei die Kombination aus penetrierender Torsoverletzung und hämodynamischer Instabilität immer eine Indikation zur Notfalloperation darstellt. Die klinische Volumentherapie ist ein wichtiger Bestandteil der Notfalltherapie, jedoch darf sie niemals die operative Versorgung verzögern.