01.07.2014 | Originalien
Die Lebenssituation von geistig behinderten Menschen mit Demenz in Einrichtungen der Behindertenhilfe
Ergebnisse einer Befragung in Niedersachsen und Bremen
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2014
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In Deutschland fehlen bisher empirische Daten zum Thema „geistige Behinderung und Demenz“. Ziel der vorliegenden Befragung war es, aktuelle Daten über Demenz bei geistig behinderten Menschen zu erheben. Dabei sollte u. a. den Fragen nachgegangen werden, wie viele geistig behinderte Menschen an Demenz erkrankt sind, welche Schwierigkeiten bei der Demenzdiagnostik auftreten und welche Herausforderungen in den nächsten Jahren auf die Behinderteneinrichtungen zukommen. Die Befragung, an der sich 45 Einrichtungen der Behindertenhilfe beteiligten, ergab, dass bei geistig behinderten Menschen Demenz gehäuft in der 5. Lebensdekade auftritt. Standardisierte Diagnostikinstrumente finden in Einrichtungen der Behindertenhilfe kaum Anwendung. Die Verhaltensbeobachtung der Betreuer spielt bei der Demenzdiagnostik eine zentrale Rolle, da ein großer Teil der Bewohner nicht sprechen kann bzw. aufgrund der Intelligenzminderung nicht über Introspektionsfähigkeit verfügt. Für demenziell erkrankte Menschen gibt es in Behinderteneinrichtungen generell nur wenige spezielle zielgruppenspezifische Angebote im Wohn- und Freizeitbereich.
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