01.07.2014 | Originalien
Die Epidemiologie von chronischen Krankheiten und Pflegebedürftigkeit
Eine Untersuchung auf der Basis von Abrechnungsdaten der gesetzlichen Krankenversicherung
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2014
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Hintergrund
Allgemein wird angenommen, dass chronische Krankheiten und insbesondere Multimorbidität das Risiko für Pflegebedürftigkeit erhöhen. Dennoch ist bisher für Deutschland nicht systematisch untersucht worden, welche chronischen Krankheiten wie mit Pflegebedürftigkeit zusammenhängen.
Material und Methoden
Die Untersuchung erfolgte auf der Basis von Abrechnungsdaten der Gmünder ErsatzKasse 2006. Einschlusskriterien waren: Alter ≥ 65 Jahre, mindestens eine von 46 Diagnosen in mindestens 3 Quartalen sowie eine Pflegestufe (n = 8678). Eine Vergleichsgruppe wurde gebildet mit n = 114.962. Berechnet wurden: Prävalenzunterschiede, relative Risiken sowie – mittels nominaler Regression – Einflussfaktoren auf die Pflegebedürftigkeit.
Ergebnisse
Nur wenige Krankheiten (Demenz, Harninkontinenz, Zustand nach Schlaganfall und Herzinsuffizienz) weisen hohe Prävalenzen bei den Pflegebedürftigen (> 20 %) und zugleich große Prävalenzunterschiede im Vergleich zu den Nichtpflegebedürftigen auf.
Schlussfolgerungen
Diese Daten sind essenziell für eine Optimierung der medizinischen Versorgung von pflegebedürftigen Menschen. Weiterhin erforschungsbedürftig ist, über welche Mechanismen die wenigen pflegespezifischen Krankheiten Behinderung und Gebrechlichkeit und damit Pflegebedürftigkeit verursachen.
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