Zusammenfassung
Die Stimmtherapie kann in fünf Bausteine gegliedert werden: Tonus, Haltung, Bewegung; Atmung; Artikulation; Phonation; Person. Im Bereich Tonus, Haltung, Bewegung findet in der Stimmtherapie der Zustand des gesamten Bewegungsapparates Berücksichtigung. Besonders wichtig sind dabei die Muskelgruppen, die in unmittelbarer Nähe zum Kehlkopf liegen, d. h. Hals-/Nacken- und Schultermuskulatur. Im Bereich Atmung wird in der Stimmtherapie je nach Methode entweder unmittelbar, d. h. durch absichtsvolle Veränderung (z. B. „in den Bauch atmen“), oder mittelbar, z. B. über Körperübungen, an der Atmung gearbeitet. Aufgrund der unmittelbaren funktionellen Verbindung zwischen Atmung und Stimmgebung stellt die Atemfunktion einen wichtigen Teilbereich der Stimmtherapie dar. Der Bereich Artikulation muss in der Stimmtherapie deshalb berücksichtigt werden, weil mit den Organen des Ansatzrohrs artikuliert wird. Entsprechenden Einfluss nimmt die Artikulation auf die Resonanzbildung. Weiterhin wirkt sich die Formung des Vokaltraktes auf Kehlkopfstand und -spannung aus. Auch Rückwirkungen auf die Atemfunktion ergeben sich. Da die Stimme stets im Mittelpunkt der Therapie stehen sollte, ist der Baustein Phonation am wichtigsten und sollte den größten Raum in der Stimmtherapie einnehmen. Deshalb gilt letztendlich jede Übung in der Therapie als Stimmübung, zumindest kann sie auf ihren Einfluss auf die Stimme hin überprüft werden. Für den Therapiebereich Person ist es besonders wichtig, die Aufgaben der Stimmtherapeutin genau zu definieren. Als Grundregel gilt dabei: Alle Arbeit an der Person geht vom Patienten aus, die Stimmtherapeutin leitet lediglich zur Selbstbeobachtung an.