Hintergrund:
Die zeitkritische Versorgung von Schwerverletzten rückt mehr und mehr in den Vordergrund. Mit der Verfügbarkeit der Mehrschicht-CT, welche in der Lage ist, die Polytraumaspirale in etwa 90–240 s zu realisieren, besteht die Möglichkeit einer deutlichen Zeitersparnis in der frühen klinischen Traumaversorgung. Bisher wurde die CT-Diagnostik jedoch erst nach Abschluss der Basisdiagnostik durchgeführt.
Methode:
Um die Möglichkeit der neuen CT-Technik besser nutzen zu können, erscheint eine Vorverlagerung dieses Diagostikums sinnvoll. Dazu wurde eine Mehrschicht-CT in den Schockraum integriert und ein Algorithmus entwickelt, der die CT-Diagnostik in die ersten Minuten der klinischen Versorgung von Schwerverletzten (ISS>16) stellt, noch vor die definitive intensivmedizinische Stabilisierung. Die Daten der zeitlichen Abläufe der von Mai bis Dezember 2004 versorgten Patienten wurden prospektiv erfasst.
Ergebnis:
Bei 118 Patienten wurde der neue Algorithmus angewendet. 8 min (SD ±5,7) nach Patientenankunft wurde mit der CT-Diagnostik begonnen, und 13 min (SD ±8,4) nach Eintreffen des Patienten war diese abgeschlossen. Hierdurch konnte die Schockraumzeit von 87 auf 38 min (SD ±19,1) signifikant reduziert werden.
Schlussfolgerung:
Die initiale CT-Diagnostik nach Interaktion des CT in den Schockraum trägt deutlich zur Verkürzung der Schockraumzeit bei. Lebensbedrohliche Verletzungen sind innerhalb von Minuten erkannt und können dementsprechend rascher therapiert werden.