Eine der häufigsten Alarmierungsgründe in der Notfallmedizin ist die akute Dyspnoe, die oft durch akute Asthmaanfälle hervorgerufen wird. Differenzialdiagnostisch müssen kardiale Ursachen und die Exazerbation einer COPD sowie speziell im Kindesalter die Fremdkörperaspiration abgegrenzt werden. Schwere lebensbedrohliche und selten tödliche Asthmaanfälle entwickeln sich meist durch eine Unterschätzung des Anfalls. Hauptziel der Therapie ist die Aufrechterhaltung der Oxygenierung durch Gabe von Sauerstoff, β2-Sympathomimetika, Kortison und Parasympatholytika. Die zusätzliche Gabe von Theophyllin zeigt keinen weiteren bronchodilatatorischen Effekt, sondern verstärkt Nebenwirkungen. Wenn durch Medikamentengabe keine Stabilisierung möglich ist, muss die endotracheale Intubation und Beatmung unter Inkaufnahme deutlicher Nebenwirkungen kritisch erwogen werden. Allerdings ist in den weitaus meisten Fällen eine deutliche Besserung innerhalb von 24 h zu erreichen; so sollten Todesfälle grundsätzlich vermeidbar sein.