01.10.2008 | Originalarbeit
Chancen und Risiken der Festlegung von Altersgrenzen des Ruhestands
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 5/2008
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
In den Lebenslauftheorien von Kohli und Riley/Riley ist der gesellschaftliche Nutzen einer Lebenslaufpolitik durch Altersgrenzen umstritten. Empirisch zeigt sich in Deutschland zwischen den 1970er und 1990er Jahren eine kurzsichtige Fehladjustierung von Altersgrenzen des Ruhestands, die maßgeblich zu einer Erosion der Rentenversicherung beigetragen hat. Neben Interessenlagen und Mängeln der institutionellen Gestaltung des Zeitmanagements von Ruhestandsregimen trägt auch die Heterogenität von älteren Arbeitnehmern zu Problemen einer Festlegung von Altersgrenzen bei. Seit 1996 bewirken allerdings institutionelle Innovationen eine Anhebung des Renteneintrittsalters und eine Restandardisierung dieser Altersgrenze. Die Altersgrenze ist als effizientes Mittel der Umweltanpassung von Rentensystemen entdeckt worden, dessen Potential für eine Lebenslaufpolitik noch nicht ausgeschöpft ist.
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