Zusammenfassung
Borrelien sind eine Gattung gramnegativer, flexibler und beweglicher Spiralbakterien aus der Familie der Spirochaetaceae. Von den ebenfalls zu den Spirochäten zählenden Treponemen und Leptospiren unterscheiden sie sich durch die größere Länge, die lockeren, irregulären Windungen und die lichtmikroskopische Darstellbarkeit nach Anfärbung mit Anilinfarben. Borrelien lassen sich unter mikroaerophilen Bedingungen in komplexen serumhaltigen Kulturmedien anzüchten. Wegen der langen Generationszeit von etwa 15 h werden Kulturen frühestens nach über 1-wöchiger Kulturdauer positiv. Humanmedizinisch bedeutsam sind Borrelia (B.) burgdorferi, B. mayonii, B. garinii, B. bavariensis, B. afzelii und B. spielmanii als Erreger der Lyme-Borreliose sowie B. recurrentis, B. duttoni, B. hermsii und andere Borrelienarten, die das Rückfallfieber auslösen. Der Gattungsname leitet sich vom französischen Bakteriologen Amédée Borrel (1867–1936) ab.