Zusammenfassung
Die Krankenhäuser in Deutschland verzeichnen deutlich kürzer werdende Verweildauern und vermehrt steigende Fallzahlen ihrer Patienten. Laut Statistischem Bundesamt (2010, S. 7 und S. 10) verkürzte sich in den Jahren von 1995 bis 2008 der durchschnittliche Aufenthalt der Patienten von rund 11,4 auf 8,1 Tage. Die Anzahl der Krankenhausfälle pro Jahr im gleichen Zeitraum dagegen stieg von ca. 15,8 auf 17,9 Millionen. Im Jahr 2015 liegt die Verweildauer der Patienten bereits bei 7,3 Tagen, während die Fallzahl bereits bei 19,2 Millionen liegt (Quelle: Destatis 2017). Ein wichtiger Grund dafür ist die in Deutschland 2003 erfolgte Einführung eines Entgeltsystems für die Krankenhäuser nach Diagnosis Related Groups. Das sog. G-DRG System ist ein Abrechnungssystem, das mittels Diagnose nach ICD-Katalog (International Classification of Diseases) und aufwendigen Prozeduren die Patienten jeweils aufwandshomogenen Fallgruppen mit einem festen Preis zuordnet. Dieses Entgeltsystem setzt starke ökonomische Anreize, mehr Patienten kürzer und spezialisiert zu behandeln. Um den Behandlungserfolg zu sichern, muss für eine passende Nachsorge nach dem stationären Aufenthalt gesichert werden. Verstärkt wird diese Notwendigkeit durch die gesetzliche Pflicht, ein adäquates Entlassmanagement in den Krankenhäusern vorzuhalten.