Das biopsychosoziale Modell von Krankheit und Gesundheit geht davon aus, dass Faktoren auf allen drei Ebenen – biologisch, psychologisch und sozial – die Entstehung und den Verlauf von Krankheiten bestimmen. Chronische nicht-übertragbare Krankheiten entstehen durch eine Kombination genetischer, physiologischer, umwelt- und verhaltensbezogener Faktoren. Psychosoziale Einflüsse wirken sich wesentlich auf die Genese und den Verlauf körperlicher Erkrankungen aus. Neben Angst und Depression ist chronischer Stress hierbei der gewichtigste Faktor. Insbesondere muskuloskelettale Beschwerden werden durch typische psychologische Prozesse beeinflusst. Das Angstvermeidungsverhalten, posttraumatischer Stress und Überaktivität sind die bedeutendsten. In Anbetracht dessen ist es überaus sinnvoll, emotionale Aspekte wie psychischen Stress, Ängste oder Gemütsschwankungen in der körperorientierten Rehabilitation zu berücksichtigen. Hilfreich dabei sind eine patientenzentrierte Kommunikation, die Berücksichtigung verhaltenstherapeutischer Ansätze und die Integration angepasster Entspannungstechniken.