Stress zeigt sich in Alltagssituationen, die körperlich oder psychisch fordernd, belastend oder ängstigend sind. Ist eine Person resilient, besitzt sie die Fähigkeit, mit solchen Stressoren positiv-regulierend umgehen zu können. Im Gegensatz zur Resilienz beschreibt die Vulnerabilität eine „Verletzlichkeit“ gegenüber der Einwirkung von Stress. Das Hirn ist von zentraler Bedeutung bei der Beurteilung und Bearbeitung von potenziellen Stressoren. Durch den Prozess der Allostase wird in Anforderungssituationen mittels physiologischer Anpassungen die Stabilität der Körpersysteme gewährleistet. Die körperliche Stressreaktion läuft über zwei Achsen ab: Der schnelle Aktivierungsvorgang über den Sympathikus sowie der langsame hormonale Weg über die HPA-Achse. Langfristiger Stress kann krank machen. Die Regulationssysteme werden dabei in ihrer Struktur und Funktion verändert. Die Folgen sind eine allostatische Überlastung und letztendlich psychische und körperliche Beschwerden. Die intrauterine und frühkindliche Phase ist der Entwicklungszeitraum mit der höchsten Vulnerabilität gegenüber Stress. Chronischer Stress über die verschiedenen Lebensphasen fördert zusätzlich die Etablierung gesundheitsschädlicher Verhaltensweisen.