Seit Jahrhunderten werden religiöse Methoden gelehrt, die der inneren Sammlung und Meditation dienen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts haben sich verschiedenste Entspannungstechniken, fernöstlicher und westlicher Prägung, etabliert. Dabei bildeten sich zwei große Strömungen aus. Zum einen die klassischen Entspannungstechniken. Sie basieren zu einem großen Teil auf der Arbeit von Edmund Jacobson. Zum anderen die fernöstlich geprägten achtsamkeitsbasierten Techniken, die heute mehrheitlich in säkularer Form praktiziert werden. Auf dieser Grundlage entstanden strukturierte Entspannungsverfahren, welche systematisch erlernt werden und einen generalisierten Entspannungszustand bewirken. Systemische unterscheiden sich von den lokalen Entspannungstechniken durch ihren nicht-strukturbezogenen Ansatz: Die Entspannung wird nicht eigentlich gemacht, sondern sie stellt sich ein, wenn Technik, Kognition und Umfeld dies ermöglichen. Vermittelt wird der Zustand der Entspannung durch das autonome Nervensystem mit seinen peripheren Akteuren, dem Sympathikus und dem Parasympathikus. Achtsamkeitsbasierte und klassische Entspannungsverfahren entwickeln ihre Wirkung auf biologischer, psychologischer und einer verhaltensbezogenen Ebene. In der Entspannungstherapie ist das unmittelbare Zusammenwirken von Körper und Geist offensichtlich: Stress, Angst oder Depression wirken sich „top-down“ auf den Körper aus, und körperliche Zustände wie Schmerz oder Muskelspannung beeinflussen ihrerseits „bottom-up“ die Emotion und Kognition. Achtsamkeitsbasierte und klassische Methoden vermögen diese Wechselbeziehung darzustellen und zu beeinflussen.