Armut und Langzeitarbeitslosigkeit gehen mit erhöhten gesundheitlichen Risiken – und damit auch einer erhöhten Inanspruchnahme notfallmedizinischer Einrichtungen – einher. Darüber hinaus lässt sich jedoch ein soziales Gefälle (Gradient) mancher weitverbreiteter Erkrankungen feststellen, welches die gesamte Gesellschaft durchdringt. Verstärkt durch demographisches Altern und veränderte Familienstrukturen wird wachsende soziale Benachteiligung den Bedarf an notfallmedizinischen Einrichtungen weiter steigern. Dies gilt umso mehr, als diese Erstversorgung von besonders belasteten Bevölkerungsgruppen oft in psychosozialen Notlagen in Anspruch genommen wird. Rettungsdienste, Notärzte und Notaufnahmen sollten auf diese Entwicklungen angemessen vorbereitet sein.