Die akute gastrointestinale Blutung geht mit einer Letalität von 5–10% einher. Obere gastrointestinale Blutungen sind mit 85% häufiger und verlaufen schwerer als untere. Mit der Möglichkeit der endoskopischen Untersuchung des Dünndarms (Kapselendoskopie und Ballonenteroskopie) ist die Entität der mittleren gastrointestinalen Blutung etabliert, welche jedoch noch seltener ist. Anamnestische Hinweise helfen bei der Diagnose der Blutungsart. Die Prognose bzw. das Mortalitätsrisiko wird im Wesentlichen von der Blutungsintensität bestimmt. Zusätzlich beeinflussen Begleiterkrankungen, die Einnahme von Antikoagulanzien und das Alter des Patienten das Letalitätsrisiko, das besonders mit dem Auftreten von Rezidivblutungen steigt. Ein wesentliches Ziel in der Behandlung ist daher das Verhindern von Rezidivblutungen. Goldstandard für die Diagnose ist die Endoskopie, die eine gleichzeitige Therapie ermöglicht. Die Szintigraphie ist im Vergleich zur Angiographie im Nachweis einer Blutung sensitiver, bei der Lokalisation der Blutung ist sie jedoch unterlegen. Zusätzlich bietet die Angiographie auch die Möglichkeit der interventionellen Therapie. Ösophagusvarizenblutungen, die endoskopisch, medikamentös bzw. mittels Sonde nicht zu stillen sind, können mittels transjugulärem Stentshunt versorgt werden. Die Operation sollte bei allen akuten Blutungen nur bei Versagen der übrigen Methoden eingesetzt werden, da sie mit einer hohen Letalität assoziiert ist.