01.03.2016 | Konzepte – Stellungnahmen – Leitlinien
Zur Todesfeststellung beim MANV
Eine ressourcenorientierte Konzeption
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2016
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Hintergrund
Derzeitige Konzepte zum Massenanfall von Verletzten (MANV) setzen sich nur unzureichend mit der Problematik der Todesfeststellung auseinander. Dies hat nicht nur Konsequenzen auf forensischer Ebene, sondern beinhaltet auch die Gefahr, durch diese Planungslücke vermeidbar Ressourcen zu binden.
Methode
Recherche und Auswertung aktueller Literatur.
Ergebnisse
Es erscheint sinnvoll, die Handhabung der Todesfeststellung beim MANV in einem Konzept festzulegen, das sowohl den forensischen als auch den einsatztaktischen Prämissen gerecht wird. Dieses Konzept definiert taktische Phasen, in denen eine Todesfeststellung sinnvoll und gerechtfertigt ist, und ermöglicht andererseits eine möglichst frühzeitige professionelle Leichenschau. Dies soll in jeder Einsatzphase eine verbesserte effektive und effiziente Ressourcennutzung ermöglichen. Um effizient und ethisch gerechtfertigt zu handeln, sieht das Konzept zunächst eine Sichtung auf die Feststellung der Behandlungsfähigkeit im Sinne vorhandener Ressourcen vor, während Todesfeststellung und Leichenschau organisatorisch getrennt und mit entsprechender ärztlicher Fachkunde erfolgen sollten.
Schlussfolgerungen
Die Autoren sehen die praktische Anwendbarkeit der Sichtungskategorie IV kritisch. Aufgabe der Rettungskräfte soll vielmehr die Erkennung, Priorisierung und Behandlung der Patienten sein, während auf der Ebene der Einsatzleitung die Organisation einer möglichst sicheren Todesfeststellung stattfinden sollte.
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