01.03.2012 | Originalien
Zum Dokumentationsverhalten von Notärzten während des Einsatzes
Eine Pilotstudie im Bereich des Luftrettungsdienstes
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 2/2012
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Hintergrund und Fragestellung
Die adäquate Einsatzdokumentation ist wesentlicher Bestandteil der notärztlichen Tätigkeit. Dem vielfältigen Anforderungsprofil stehen problematische Rahmenbedingungen gegenüber. Das „Dokumentationsverhalten“ des Notarztes ist ein wesentlicher Faktor für die Qualität der Einsatzdokumentation. Allerdings sind die Kenntnisse darüber gering. Ziel dieser monozentrischen Pilotstudie ist es, das notärztliche Dokumentationsverhalten während des Einsatzes zu untersuchen.
Methodik
Retrospektive Auswertung der präklinischen Notarzteinsatzdokumentation von Primäreinsätzen an einem RTH-Standort über einen Zeitraum von 2 ½ Jahren. Mithilfe der Digital-Pen-and-Paper-Technologie werden sämtliche Einträge auf dem Notarzteinsatzprotokoll mit Zeitmarker versehen, wodurch eine zeitlich exakte Zuordnung der einzelnen Schritte der Einsatzdokumentation möglich ist.
Ergebnisse
Ausgewertet wurden 3000 Notarzteinsatzprotokolle. Am häufigsten wurde die Einsatzdokumentation mit dem Datenblock „Versicherten-Daten/Allgemeine Daten/Rettungstechnische Daten“ begonnen (75,2%), und mit dem Datenblock „Ergebnis“ beendet (80,1%). Hinsichtlich des Dokumentationsflow folgten die Notärzte weitestgehend der vorgegebenen Abfolge der Datenblockanordnung. Dennoch wird mit der Dokumentation der zeitkritischen Daten des „Verlaufs“ sehr früh begonnen und kontinuierlich fortgeführt.
Schlussfolgerung
Das notärztliche Dokumentationsverhalten ist im Hinblick auf eine hohe Datenvollständigkeit und Datenqualität sinnvoll. Dem Protokoll-Layout kommt in diesem Zusammenhang eine zentrale Rolle zu.
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