Work-Life-Balance wird häufig als ein Konzept fehlinterpretiert, das vorsieht, wenig zu arbeiten, um mehr Zeit für das Privatleben zu haben. Diese Definition führt zu der falschen Auffassung, dass Arbeit für Menschen per se eine Last bedeutet. Gerade in Pflegeberufen geht die Beschäftigung oft mit einem sozialen Kapital und ideellen Vorstellungen einher. Eine ausfüllende Tätigkeit kann auch gesundheitsförderlich sein bzw. im Umkehrschluss: Arbeitslosigkeit führt häufig zu gesundheitlichen Problemen. Die bloße Forderung nach Freizeitausgleich für Stress auf der Arbeit greift also zu kurz. Deshalb gilt es, das Konzept der Work-Life-Balance kritisch zu hinterfragen und Möglichkeiten aufzuzeigen, eine Balance zwischen Arbeits- und Privatleben herzustellen, die mehr beinhaltet als das bloße zeitliche Verhältnis der beiden zueinander.