2021 | OriginalPaper | Buchkapitel
22. Weitere Antiosteoporotika
verfasst von : Reiner Bartl, Christoph Bartl
Erschienen in: Das Osteoporose Manual
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
Zusammenfassung
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Strontium ist eine knochenaffine Substanz mit einem doppelten Atomgewicht gegenüber Kalzium. Strontiumranelat (SR) erwies sich als effektiv in der Prävention vertebraler und nichtvertebraler Frakturen bei postmenopausalen Frauen. Aufgrund der Thromboseneigung und des höheren Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen wurde das Medikament vom Markt genommen.
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Kalzitonin wird heute nur noch wegen des schnellen Ansprechens des Knochenschmerzes bei Wirbelkörperfrakturen eingesetzt.
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Die Wirkung von Fluoriden auf Frakturen ist umstritten und konnte in Studien nie eindeutig belegt werden. Die mechanische Belastbarkeit des neu gebildeten Knochens ist mangelhaft, er kann sogar leichter frakturieren. Eine hohe Dosierung der Fluoride führt zwar zu einer messbar hohen Knochendichte, die Wirbelfrakturen nehmen aber trotzdem nicht signifikant ab. Ausgeprägte Fälle (Fluorose) sind im Röntgenbild als verwaschene Verdichtungen zu erkennen.
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Bei Neuentwicklungen sind folgende Eigenschaften wünschenswert: stärkere Senkung der Frakturrate, einfache, problemlose Applikation, kein Auftreten von Kiefernekrosen oder atypischen Femurschaftfrakturen, Fehlen kardiovaskulärer Komplikationen, kein dramatischer Knochendichteverlust nach Absetzen des Medikamentes und ein Osteoanabolikum mit langfristiger Anwendungsmöglichkeit.