01.03.2013 | originalarbeit
Wahrnehmungen von Angehörigen und Pflegenden bei Sterbenden mit Demenz
Ergebnisse einer Studie
Erschienen in: PRO CARE | Ausgabe 3/2013
Einloggen, um Zugang zu erhaltenZusammenfassung
Einführung
Die Sterbebegleitung ist bei Menschen mit Demenz (MmD) angesichts eines frühzeitigen Verlusts von Autonomie vor völlig neue Anforderungen gestellt. Auf die Bedürfnisse von sterbenden Menschen mit Demenz einzugehen, heißt, die Bedeutung der Begleitung durch Angehörige und Betreuende hervorzuheben
Zielstellung
Die vorliegende hermeneutische Studie rekonstruiert mit reflektierenden Gesprächen die Angehörigen- und Pflegendenperspektive der letzten Lebensphase von Menschen mit Demenz. Folgende Fragen standen im Fokus: Welche Aspekte des Sterbens von Menschen mit Demenz nehmen Angehörige und Pflegende wahr? Nehmen sie auch sog. klare Momente bei Menschen mit Demenz beim Sterben wahr? Nehmen Angehörige und Pflegende eine orale Zufuhrverweigerung des sterbenden Dementen wahr?
MethoDe
Es wurde eine qualitative Datenerhebung anhand eines halbstandardisierten Interviewleitfadens mit 3 Forschungsgruppen durchgeführt: Angehörige, Pflegende mit gerontopsychiatrischem Fachwissen und Pflegehelferinnen, die vor oder direkt während des Sterbens von Menschen mit Demenz anwesend waren. Es wurden 26 Interviews mithilfe der Kategorienbildung bis zur erreichten Datensättigung ausgewertet. Sechs Kategorien der Untergruppe psychosoziale Wahrnehmungen wurden einer näheren Betrachtung unterzogen
Ergebnisse
Pflegende und Angehörige nehmen sog. klare Momente beim Sterben von Menschen mit Demenz wahr. Angehörige und Pflegende nehmen eine orale Zufuhrverweigerung bei sterbenden Menschen mit Demenz wahr. Die Begleitung der Menschen mit Demenz im Sterben durch eine Betreuungsperson ist von hoher Bedeutung für ein würdevolles Sterben
Schlussfolgerung
Es konnte eine erste Theoriebildung hinsichtlich der hohen Bedeutung der Begleitung von sterbenden Menschen mit Demenz durch eine Betreuungsperson für ein würdevolles Sterben entwickelt werden, die aber durch weitere Studien geprüft werden muss