Hintergrund
Die flächendeckende, sichere klinische Versorgung von Notfallpatienten wird von vielen Faktoren bestimmt. Ungeachtet struktureller Entwicklungen wie den Veränderungen von Demographie und Krankenhauslandschaft (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung, RWI, 2013) wird die schnellstmögliche definitive Versorgung insbesondere der sog. Tracerdiagnosen Herzinfarkt, Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma mit Bewusstlosigkeit und Schwerstverletzter gefordert. Das Eckpunktepapier zur notfallmedizinischen Versorgung der Bevölkerung legt enge Zeitgrenzen bis zum Beginn der Intervention bzw. operativen Versorgung fest. Die personelle und apparative Vorhaltung dafür ist in der notwendigen Spezialisierung und mit einer durchgehenden 24 h/365-Tage-Bereitschaft zumeist auf die Kliniken der Schwerpunkt- und Maximalversorgung zentralisiert. Bekanntermaßen besteht eine erhebliche Reduktion der klinischen Behandlungskapazitäten außerhalb der Regelarbeitszeit. Versorgungsengpässe finden sich zunehmend insbesondere auch im intensivmedizinischen Bereich.
Anforderung
Bei der Zuweisung der Patienten durch den Notarzt bedarf es einer dezidierten, indikationsbezogenen Auswahl des Zielkrankenhauses mit den entsprechenden Versorgungskapazitäten. Die Verlegung aus den Krankenhäusern der Grund- und Regelversorgung in die Krankenhäuser der höheren Versorgungsstufe benötigt definierte Indikationen und Abläufe, welche den arztbegleiteten Patiententransport im Rettungsdienst mitberücksichtigen.
Lösung
Akutmedizinische Netzwerke sind seit langem gefordert und haben sich in den letzten Jahren entsprechend dem jeweils spezifischen Versorgungsauftrag für die verschiedenen Tracerdiagnosen gebildet.
Netzwerke in Bayern
Gemeinsames Merkmal der Netzwerke ist die Integration aller an der Behandlungskette Beteiligten in Zielvereinbarungen zur Patientenversorgung. Am Beispiel Bayern werden die aktuelle Situation und offene Fragen dargestellt.