29.12.2023 | Themenschwerpunkt
Validation bei Menschen mit Demenz: Innovation ohne Evidenz?
Systematischer Review
Erschienen in: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie | Ausgabe 1/2024
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Hintergrund
Validation war ein innovativer Ansatz für den Umgang mit Menschen mit Demenz, der zur Reduktion von herausforderndem Verhalten führen sollte. Dieser Effekt ist bis heute unklar.
Fragestellung
Lässt sich herausforderndes Verhalten bei Menschen mit Demenz durch Validation reduzieren?
Material und Methode
Systematischer Review nach der Richtlinie Preferred Reporting Items for Systematic Reviews and Meta-Analyses (PRISMA). Literaturrecherche in PubMed, CINAHL, PsycInfo und Web of Science. Beschreibung und kritische Bewertung der identifizierten Studien anhand des revidierten Cochrane-Risk-of-Bias-Tools für randomisierte, kontrollierte Studien durch 2 Reviewer.
Ergebnisse
Es wurden 5 Studien gefunden. Nur eine davon zeigte eine signifikante Reduktion von herausforderndem Verhalten im Vergleich zur Kontrollgruppe. Alle Studien wiesen ein mittleres bis hohes Risiko für einen Bias auf.
Schlussfolgerung
Trotz der negativen Ergebnisse kann ein positiver Effekt der Validation nicht ausgeschlossen werden, da die Validation in den Studien als isolierte Therapie und nicht als integrierter Bestandteil der alltäglichen Pflege untersucht wurde. Eine in klinischen Studien übliche Verblindung ist zudem kein angemessenes Kriterium für die Bewertung von Studien, die Interventionen untersuchen, deren Effekte ausschließlich aus zwischenmenschlicher Interaktion resultieren.
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