Zahlreiche Erkrankungen und/oder sog. Behinderungen können zum Ausbleiben der Entwicklung der natürlichen Sprechfähigkeit oder zum Verlust verbaler Kommunikationsmöglichkeiten führen. Die verbleibenden kommunikativen Kompetenzen reichen bei Menschen, deren Lautsprache vorübergehend oder langfristig beeinträchtig ist, in der Regel nicht aus, um im Alltag erfolgreich kommunizieren zu können. Mit der Unterstützten Kommunikation (UK) existiert seit den 1980er-Jahren ein Fachgebiet, das ergänzende und ersetzende Kommunikationsformen für nicht und kaum sprechende Menschen zur Aufrechterhaltung und Entwicklung ihrer kommunikativen Kompetenzen zum Gegenstand hat, erforscht und entwickelt, um ihnen Kommunikation und damit ein soziales Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Fachsupervisorin für UK Bärbel Weid-Goldschmidt hat die heterogene Gruppe von Menschen, die von UK profitieren, in vier Zielgruppen unterschieden: „Die pragmatisch-kommunikativen Kompetenzen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen dieser vier Gruppen reichen von einfachen Wahrnehmungen von Außenreizen (Gruppe 1) über ein Sprachverständnis im Hier und Jetzt (Gruppe 2), der Fähigkeit zur symbolischen Kommunikation (Gruppe 3) hin zur komplexen Kommunikation bei sprachproduktiven Einschränkungen (Gruppe 4)“ [83].