01.02.2013 | Konzepte - Qualitätsmanagement
Überinfusion von Verbrennungsopfern: häufig und schädlich
Erschienen in: Notfall + Rettungsmedizin | Ausgabe 1/2013
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Hintergrund
Schwerbrandverletzte (mehr als 20% verbrannter Körperoberfläche bei Erwachsenen) weisen in der ersten Phase (8–48 h) einen durch das massive Kapillarleck bedingten Verbrennungsschock auf, der einer Infusionstherapie bedarf, um die Hämodynamik wieder herzustellen. Bis in die 80er Jahre stellte eine unzureichende Flüssigkeitstherapie (Unterinfusion) die Haupttodesursache von Verbrennungspatienten dar. Seither ist die übermäßige Flüssigkeitstherapie (Überinfusion) zu einer beachtenswerten Quelle von Komplikationen geworden: abdominales Kompartmentsyndrom, Entlastungsschnitte (Escharotomie), Verschlechterung des Gasaustauschs, Verlängerung der künstlichen Beatmung und des Spitalaufenthalts. Die Überinfusion hat Ende der 90er Jahre begonnen, wo innerhalb der ersten 24 h Flüssigkeitsmengen zugeführt wurden, die weit über den 4 ml/kg/% BSA („burn surface area“) der Parkland-Formel lagen.
Ziel
Dieser Beitrag analysiert die Faktoren, welche zu einer Überinfusion führen können und zeigt Möglichkeiten, dem durch eine strikte Kontrolle der präklinischen Infusionstherapie sowie durch eine permissive Hypovolämie vorzubeugen.
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