Stirbt ein Patient bei einem Notfall, benötigen die Angehörigen Hilfe, denn der Trauerprozess beginnt bei Übermittlung der Nachricht. Chronifiziert diese Trauer, ist die Morbidität der Angehörigen erhöht. Qualifizierte, strukturierte Kommunikation kann Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung reduzieren.
Analyse der Überbringung schlechter Nachrichten in der Notfallmedizin, insbesondere in Deutschland, und Untersuchung der Nutzung strukturierter Kommunikationshilfen in diesem Rahmen.
Nach PRISMA-Studienprotokoll wurde die systematische Literaturrecherche in der bibliografischen Datenbank PubMed mit den Suchbegriffen „breaking bad news“ ODER „delivering bad news“ ODER „death telling“ ODER „death notification“ UND „Emergency Medicine“ durchgeführt. Die Recherche wurde nachträglich ergänzt durch „breaking bad news“ mit Sprachfilter deutscher Beiträge.
Aus 62 selektierten Arbeiten wurden 47 wegen fehlendem Bezug zur Notfallmedizin ausgeschlossen. Initial wurden 15 Volltextstudien betrachtet und 8 eingeschlossen. Nachträglich wurde eine weitere deutsche Arbeit eingeschlossen. Die Literatur zeigt, dass die Anwendung von Kommunikationshilfen wie GRIEV_ING oder SPIKES sowie die Durchführung von Ausbildungsinterventionen die Übermittlung schlechter Nachrichten verbessern. Für den notfallmedizinischen Kontext existiert keine deutschsprachige Kommunikationshilfe.
Ein qualifiziertes Vorgehen beim Überbringen schlechter Nachrichten unterstützt die Trauerverarbeitung essenziell. Bisher existieren keine deutschen Kommunikationshilfen zur Anwendung in der Notfallmedizin. Es bedarf eines deutschsprachigen Hilfsmittels, dessen Nutzen nach Entwicklung und Ausbildungsintervention unter realen Bedingungen untersucht werden muss.