Eine 20-jährige Frau stellt sich in der Notaufnahme vor. Sie gibt an, Opfer von körperlicher und sexualisierter Gewalt in der Familie geworden zu sein, und berichtet von wiederkehrenden Bewusstseinsverlusten. Aufgrund der angegebenen Symptome und Verletzungen erfolgen eine ausführliche Diagnostik auf weitere körperliche Traumafolgen sowie eine umfassende fotografische Dokumentation der Verletzungen. Im Verlauf der Untersuchung ergibt sich wegen der teilweise unnatürlichen Darstellung der Hämatome der Verdacht, dass die Verletzungen geschminkt sein könnten. Die Verdachtsdiagnose einer artifiziellen Störung wird vermutet. Wir beschreiben unseren Umgang in der Notaufnahme mit einer Patientin bei der Verdachtsdiagnose einer artifiziellen Störung.