Zusammenfassung
Durch die aktive Stimmarbeit auf Vokalebene kann sich die Stimmfunktion entwickeln. Gewohnte Kompensationsmuster, die die selbstorganisierte Stimmgebung behindern, können reduziert oder aufgelöst werden. Bei der Arbeit am Transfer sollen die erreichten stimmlichen Erfolge der aktiven Stimmarbeit gemäß den individuellen Anforderungen der Patientinnen in deren Alltag übertragen werden. Wichtigster Aspekt ist, die Artikulation unter dem funktionalen Gesichtspunkt der Klangorientierung in die Stimmgebung zurückzuführen. Häufig zeigt sich in der Therapiesituation spontan, sobald sich ein Entwicklungsschritt vollzogen hat, eine neue Klangqualität, die der Patientin in Form des spontanen Transfers bewusstgemacht werden sollte. Er fördert die Eigenwahrnehmung und steigert die Therapiemotivation. In der Arbeit am direkten Transfer soll die Übertragung in den Alltag Schritt für Schritt erfolgen, damit die Patientin die Unterschiede in der Stimmgebung nachvollziehen und schließlich auch in anspruchsvollen Sprechsituationen oder beim Singen abrufen kann.