Zusammenfassung
Inhalatorische Phonation bedeutet, dass nicht wie gewohnt bei der Ausatmung, sondern bei der Einatmung phoniert wird. Durch die paradoxe Luftzufuhr auf Glottisebene kommt es zu einer Destabilisierung der Stimmlippenschwingung, wahrnehmbar in einem instabilen Klangbild auch bei anschließender Phonation auf der Ausatemluft. Im Übungsverlauf lösen sich durch die Stimulierung der Unterdruckventilfunktion unphysiologische Phonationsmuster sowie kompensatorische Bewegungsmuster auf. Es bildet sich ein neues Ordnungssystem heraus, das zu einer harmonisierten Stimmlippenschwingung und somit zu einem ausgeglicheneren Klangbild führt. Es kommt zu einer die Formantbildung begünstigenden Ausformung der Ansatzräume. Die meist eintretende deutliche Verlängerung der Phonationsdauer bei gleichzeitig geringerer Phonationsanstrengung verweist auf ein effizienter arbeitendes Glottisventil.